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Aktuell Corona

Lebensmittel und Seife gegen die Krise

Mit Spenden der katholischen Kirchengemeinde Pfullingen wurden Familien in Butema unterstützt

Viele Familien holten sich ihre Lebensmittel-pakete im Kindergarten St. Kizito ab, andere wurden auch beliefert.  FOTO: PRIVAT
Viele Familien holten sich ihre Lebensmittel-pakete im Kindergarten St. Kizito ab, andere wurden auch beliefert. FOTO: PRIVAT
Viele Familien holten sich ihre Lebensmittel-pakete im Kindergarten St. Kizito ab, andere wurden auch beliefert. FOTO: PRIVAT

PFULLINGEN. Mit einer spontanen Unterstützungsaktion haben die »Bildungsaktionäre« der katholischen Kirchengemeinde Pfullingen dazu beigetragen, dass 113 Familien in der ugandischen Partnergemeinde Butema auch in Zeiten der Corona-Pandemie mit den wichtigsten Nahrungsmitteln versorgt sind. Organisiert hat sie erneut Ernst Bodenmüller, der vor Kurzem 1 740 Euro an die Partnerorganisation in Butema überwiesen hat. Bereits wenige Tage später wurden Lebensmittel und Seife an die bedürftigen Familien verteilt.

Vor elf Jahren hat Bodenmüller als Abgesandter der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) zum ersten Mal Butema in Uganda besucht. Seit dem Jahr 2011 ist der Ort Partnergemeinde der katholischen Kirchengemeinde Pfullingen und Bodenmüller wird nicht müde, immer wieder Unterstützungsaktionen für den Kindergarten und die beiden Schulen vor Ort zu organisieren. Die in Pfullingen ausgegebenen Bildungsaktien haben dazu beigetragen, dass diese Einrichtungen gut ausgestattet sind und die Lehrer regelmäßig Lohn erhalten.

Umfrage unter Eltern

Vor Kurzem hatte Irmtraud Hagel vom Partnerschaftskomitee der Kirchengemeinde die Idee, bei den Partnern in Butema anzufragen, wie es den Familien der Kindergarten- und Schulkinder in der Coronakrise ergeht. Eine Umfrage unter den Eltern habe dann ergeben, dass viele unter den Auswirkungen der Pandemie leiden und dass es an Grundnahrungsmitteln und Seife fehlt. Mit einem Paket im Wert von 15 Euro pro Familie könne ihnen geholfen werden, schildert Bodenmüller auf Nachfrage das Ergebnis der Recherchen.

Daraufhin checkte er die Rücklagen aus den Bildungsaktien, die seit fünf Jahren ausgegeben werden. Mittlerweile, so berichtet er, haben etwa 40 Aktionäre insgesamt 57 Aktien à 60 Euro im Jahr gezeichnet. »Es war knapp ausreichend Geld vorhanden«, erklärt er und ergänzt: »Manche Aktionäre haben einen zusätzlichen Obolus gespendet.«

So wurden Mitte Juni 1 740 Euro als Corona-Hilfe für 113 Familien und 650 Euro für die Entlohnung der Lehrer für das dritte Quartal nach Butema geschickt. »Zwei Tage später war das Geld in Butema angekommen«, berichtet Bodenmüller, »gleich wurden Lebensmittel und Seife eingekauft.« Insgesamt sind 1 130 Kilogramm Maismehl, 330 Kilogramm Reis, 220 Kilogramm Bohnen, 330 Kilogramm Zucker und 456 Pakete Salz angeschafft und in familiengerechte Gebinde verpackt worden. Wenige Tage später wurde alles verteilt. »Daran sieht man, wie groß der Druck vor Ort ist«, schildert der rührige Ruheständler.

Zielgenaue Hilfe

Postwendend kam vom Vorsitzenden des Elternbeirats des Kindergartens St. Kizito in Butema bei Bodenmüller eine Dankesnachricht an. »Heute war ein wunderbarer Tag. Die Kinder waren so glücklich und ihre Eltern so dankbar für die Unterstützung. Der Andrang war so groß, dass wir von 8 bis 19 Uhr mit dem Verteilen beschäftigt waren.«

Für E Bodenmüller ist das ein Beleg dafür, wie effizient, zuverlässig und zielgenau die Hilfe und die Spenden aus Pfullingen verwendet werden. Gerade einmal fünf Tage habe das Komitee von Kirchengemeinde und Elternschaft des Kindergartens St. Kizito gebraucht, um diese große Menge an Lebensmitteln zu kaufen, zu präparieren, zu verteilen und abzurechnen. »Welch eine Leistung!«, betont er und ist beglückt über die »Früchte, die diese Partnerschaft trägt«. Für ihn ist das ein Beispiel dafür, dass Globalisierung und internationale Verflechtung nicht nur auf der Ebene von Banken und Konzernen, sondern auch »von Menschen zu Menschen« funktionieren.

Überschwemmung in Uganda

Das habe sich auch gezeigt bei einer Spendenaktion, die vor Kurzem von der Diözese Rottenburg-Stuttgart initiiert worden sei, hebt Bodenmüller hervor. Vor etwa sieben Wochen habe es nach heftigen Regenfällen im Westen Ugandas Überschwemmungen gegeben, von denen viele Ortschaften betroffen waren. Nach dem Aufruf der Katholischen Arbeitnehmerschaft auf Diözesanebene seinen innerhalb kurzer Zeit rund 34 000 Euro zusammengekommen. »25 000 Euro wurden für allgemeine Hilfe im betroffen Gebiet zur Verfügung gestellt, rund 8 000 Euro kamen gezielt Partnergemeinden in Uganda zugute«, berichtet er. (ps)

BILDUNGSAKTIE FÜR BUTEMA

Um Schulen und Kindergärten in Butema in Uganda zu helfen, hat die Katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB) Pfullingen sogenannte Bildungsaktien aufgelegt. Sie haben einen Wert von 60 Euro pro Aktie und können von allen, die die Arbeit der KAB in Butema unterstützen möchten, erworben werden. Mit diesem Geld werden die Lehrer regelmäßig bezahlt und ein Beitrag zur angemessenen Ausstattung der Schulen geleistet. Weitere Informationen sowie die Aktien gibt es bei Ernst Bodenmüller. (GEA)

ernst.bodenmueller@outlook.com