KUSTERDINGEN. Telefonbetrüger haben in den vergangenen Tagen eine Seniorin um einen fünfstelligen Bargeldbetrag gebracht. Ab Ostermontag hatten die Kriminellen die Frau ins Visier genommen, wie die Polizei mitteilt. In einem ersten Telefonat gab sich einer der Täter als Kriminalbeamter aus. Er behauptete wie üblich, dass in der Nachbarschaft der Frau eingebrochen worden sei und ihre Adresse auf einer Liste der Einbrecher stehe. Die Lügengeschichte beinhaltete nicht nur, dass wohl demnächst ein Einbruch bei der Seniorin bevorstehe. Der Frau wurde auch vorgelogen, dass die Einbrecherbande Kontakte zu ihrer Bankfiliale unterhalte, ihr Geld im dortigen Schließfach nicht sicher sei und man es auf jeden Fall auf Echtheit überprüfen müsse. In zahlreichen Telefonaten, die die ganze Nacht über andauerten, brachten die Täter ihr Opfer schließlich dazu, am Dienstag mehrere zehntausend Euro aus dem Schließfach zu holen und auf offener Straße einem Abholer zu übergeben.
Die Polizei warnt vor solchen Betrügern und rät:
- Notieren Sie die angezeigte Telefonnummer, den Namen und die angebliche Dienststelle des Anrufers und legen Sie sofort vollständig auf.
- Nehmen Sie stattdessen Kontakt mit der Ihnen bekannten Polizeidienststelle in Ihrer Nähe auf. Wichtig: Nicht die Rückruftaste drücken, sonst landen Sie wieder bei den Kriminellen. Suchen Sie die Nummer selbst heraus oder wählen Sie den Polizeinotruf 110.
- Geben Sie auf gar keinen Fall Informationen über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse preis. Die Polizei wird nie bei Ihnen anrufen, um Sie über ihr Vermögen auszufragen oder Sie zur Übergabe von Geld und anderen Vermögenswerten auffordern.
- Lassen Sie Ihr Vermögen da, wo es ist und übergeben Sie nie einem Fremden Bargeld oder Wertgegenstände, egal mit welcher Geschichte er bei Ihnen vorspricht und für wen er sich ausgibt.
- Ziehen Sie einen Angehörigen oder eine Person Ihres Vertrauens zu Rate. (pol)