REUTLINGEN./TÜBINGEN. In der Zeit von Montag auf Dienstag wurden im Präsidiumsbereich fast 40 Fälle angezeigt, in denen die Angerufenen von den Tätern teils massiv unter Druck gesetzt wurden, um an ihr Ziel zu gelangen. Vorwiegend aus dem Stadtgebieten Tübingen, Nürtingen aber auch aus einer Vielzahl anderer Gemeinden wurden Anrufe gemeldet, in denen die Betrüger sich als Polizeibeamte örtlicher Dienststellen ausgegeben hatten.
Sie behaupteten, in der Nachbarschaft sei eingebrochen worden und man habe einen der Täter geschnappt. Dabei seien Notizen und Aufzeichnungen mit den Namen der Angerufenen gefunden worden. Die Betrüger erweckten so den Eindruck, dass auch sie bald von den Einbrechern heimgesucht werden und Geld und Wertsachen weder zu Hause noch auf der Bank sicher seien. Regelmäßig wird dann behauptet, Polizisten in Zivil würden Geld und Wertsachen zur sicheren Verwahrung abholen oder von einem Taxifahrer abholen lassen.
Durch geschickte Gesprächsführung versuchen die Betrüger zudem, den Angerufenen persönliche Daten über ihre Lebens- und Vermögensverhältnisse zu entlocken. In allen Fällen reagierten die Opfer der Anrufer glücklicherweise goldrichtig, gingen nicht auf die Forderungen ein und zeigten den Betrugsversuch beim nächsten Polizeirevier oder Polizeiposten an, sodass bislang kein Schaden entstand.
Die Polizei warnt erneut vor diesen Betrügern und rät:
- Niemals rufen Polizeibeamte, Staatsanwälte oder andere Amtspersonen bei Ihnen an und fragen Sie nach ihren persönlichen Verhältnissen oder bestehendem Vermögen aus. Geben Sie niemandem derartige Auskünfte
- Lassen Sie sich nicht davon täuschen, wenn auf ihrem Display eine Rufnummer erscheint, die scheinbar mit der Telefonnummer einer Polizeidienststelle übereinstimmt oder wie eine Notrufnummer aussieht. Diese Anzeige kommt durch technische Manipulationen der Betrüger zustande, die tatsächlich von einem ganz anderen Anschluss anrufen
- Übergeben Sie niemandem Geld oder Wertgegenstände und überweisen Sie kein Geld
- Notieren Sie die angezeigte Rufnummer und erstatten Sie so schnell wie möglich Anzeige direkt bei der für Ihren Wohnort zuständigen Polizeidienststelle