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Mann in Reutlingen mit Schlägen und Tritten schwer verletzt - Verdächtige in Haft

Handschellen
Ein Mann trägt Handschellen. Foto: Stefan Sauer
Ein Mann trägt Handschellen.
Foto: Stefan Sauer

REUTLINGEN. Nach langwierigen Ermittlungen ist es der Staatsanwaltschaft Tübingen und dem Kriminalkommissariat Reutlingen gelungen, zwei junge Männer als Verdächtige einer gefährlichen Körperverletzung zu identifizieren, die sich Anfang Dezember 2022 in Reutlingen ereignet hatte. Außerdem konnte in diesem Zusammenhang ein schwunghafter Rauschgifthandel eines weiteren Beschuldigten aufgedeckt werden, teilte die Polizei mit.

In der Nacht zum 4. Dezember war auf einem parallel zur Charlottenstraße verlaufendem Radweg ein 20-Jähriger von zwei zunächst unbekannten Tätern überfallen und unter Einsatz von Pfefferspray mit Schlägen und Tritten traktiert worden. Aufgrund der Hilfeschreie des Opfers hatten die Verdächtigen von ihm abgelassen, worauf sich der 20-Jährige nach Hause begeben hatte. Als sich dort sein Zustand sukzessiv verschlechterte, musste er in eine Klinik eingeliefert werden, wo schwere, innere Verletzungen diagnostiziert und stationär behandelt wurden. Erst im Nachhinein wurde die Straftat über Angehörige bei der Polizei angezeigt, worauf beim Kriminalkommissariat Reutlingen eine sechsköpfige Ermittlungsgruppe eingerichtet wurde.

Im Zuge langwieriger Ermittlungen gerieten nach und nach schließlich zwei 18 und 20 Jahre alte Heranwachsende in den Fokus der Kriminalpolizei, gegen die sich außerdem der Verdacht ergab, unerlaubten Handel mit Kokain zu treiben. Die diesbezüglichen Ermittlungen führten wiederum auf die Spur eines weiteren 18-Jährigen, der die anderen Verdächtigen zumindest teilweise mit Drogen beliefert haben soll. Mit von der Staatsanwaltschaft Tübingen erwirkten, richterlichen Beschlüssen durchsuchten die Ermittler am vergangenen Donnerstag die Wohnungen der drei Beschuldigten in Reutlingen und Pfullingen. Bei dem mutmaßlichen Lieferanten der Drogen fand die Polizei fast 3,5 Kilogramm Haschisch, rund 350 Gramm Marihuana und über 45 Gramm Kokain. Bei den beiden anderen Verdächtigen wurden Beweismittel aufgefunden, die den Tatverdacht hinsichtlich der gefährlichen Körperverletzung zum Nachteil des 20-Jährigen am 4. Dezember erhärteten.

Die drei Heranwachsenden, bei denen es sich um Deutsche handelt, wurden vorläufig festgenommen und auf Antrag der Staatsanwaltschaft Tübingen am Donnerstag und Freitag dem Haftrichter vorgeführt, der den 18-jährigen, mutmaßliche Drogenlieferanten wegen des Verdachts des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in Untersuchungshaft nahm. Gegen den 20-Jährigen wurde Haftbefehl wegen Verdachts der gefährlichen Körperverletzung erlassen und nur gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Bis er und sein mutmaßlicher Komplize, gegen den kein Haftbefehl erging, sich gerichtlich verantworten müssen, befinden sie sich auf freiem Fuß. Die Ermittlungen zu den Hintergründen des Körperverletzungsdelikts dauern noch an. (pol)