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Aktuell Polizeimeldung

Münsingerin soll Sohn mit Messer attackiert haben

Wegen des Verdachts des versuchten Totschlags ermitteln die Staatsanwaltschaft Tübingen und das Kriminalkommissariat Reutlingen gegen eine 38-jährige Deutsche aus Münsingen. Ihr wird vorgeworfen, am Montagnachmittag in ihrer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Auingen ihren sechsjährigen Sohn mit einem Messer verletzt zu haben.

Rettungsdienst mit Blaulicht
Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. Foto: Nicolas Armer/Archiv
Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. Foto: Nicolas Armer/Archiv

MÜNSINGEN. Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll die 38-Jährige offenbar in einem psychischen Ausnahmezustand ein Küchenmesser an die Brust ihres sechsjährigen Sohnes gesetzt und ihn gegen eine Wand gedrückt haben.

Der Junge erlitt hierbei eine Stichverletzung. Nachdem Hausbewohner die Rettungskräfte alarmiert hatten, wurde das Kind nach notärztlicher Erstversorgung in eine Klinik eingeliefert und dort stationär aufgenommen. Lebensgefahr bestand nicht.

Die Mutter, die sich nicht beruhigen ließ, musste von mehreren Polizeibeamten überwältigt und aus der Wohnung gebracht werden. Die 38-Jährige wurde vorläufig in eine forensische Klinik eines Zentrums für Psychiatrie eingeliefert. Die Staatsanwaltschaft Tübingen beabsichtigt, beim zuständigen Amtsgericht den Erlass eines Unterbringungsbefehls zu beantragen.

Der Sechsjährige befindet sich derzeit noch zur Beobachtung in einer Klinik. Sein neunjähriger Bruder kam vorübergehend bei Angehörigen unter. Das zuständige Jugendamt wurde eingeschaltet. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern an.

Der 36-jährige Vater, der nach derzeitigen Erkenntnissen zum Zeitpunkt der Tat nicht zuhause gewesen und erst später hinzugekommen war, wurde im Zuge der Ermittlungen am Dienstag ebenfalls vorläufig festgenommen. Hintergrund dieser Festnahme war das Auffinden von insgesamt etwa einem Kilogramm Marihuana und Haschisch in der ehelichen Wohnung. Die Beamten beschlagnahmten auch knapp 20.000 Euro Bargeld, das aus dem Verkauf von Betäubungsmitteln stammen dürfte.

Der bereits einschlägig vorbestrafte Beschuldigte räumte den unerlaubten Handel mit den Drogen ein. Eine Rauschgiftermittlungsgruppe der Kriminalpolizei hat hierzu gesonderte Ermittlungen aufgenommen. Der Mann wird auf Antrag der Staatsanwaltschaft Tübingen im Laufe des Dienstags dem Haftrichter beim Amtsgericht Tübingen vorgeführt. (pol)