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Falsche Polizisten bringen Senioren in Rottenburg um ihr Erspartes

Polizei
»Polizei« steht auf der Uniform eines Polizisten. Foto: Jens Büttner
»Polizei« steht auf der Uniform eines Polizisten.
Foto: Jens Büttner

ROTTENBURG. Gleich zwei Mal haben Betrüger, die sich am Telefon als Polizeibeamte ausgaben, Senioren in den vergangenen Tagen um erhebliche Vermögenswerte gebracht, teilte die Polizei mit. Mit der frei erfundenen Geschichte, eine Diebesbande würde das Ehepaar beobachten, meldete sich eine angebliche Polizeibeamtin Frau Weiss am Mittwoch letzter Woche bei einem Seniorenpaar aus Rottenburg. Die Betrügerin verwickelte ihre Opfer in ein Gespräch und setzte das Paar so unter Druck, dass sie nicht nur ihre Vermögenwerte am Telefon preisgaben, sondern auch ihre Ersparnisse von der Bank holten. Nachfolgend übergaben sie Geld und Schmuck im Wert von mehreren zehntausend Euro an einen unbekannten Komplizen der Betrügerin. Am gleichen Abend meldeten sich die Täter erneut bei dem Ehepaar um sie zu veranlassen, weiteres Geld von der Bank zu holen, weil unter den übergebenen Geldscheinen angeblich falsche Scheine gewesen sein sollen. Allerdings verstand die Seniorin die Anweisung der Betrüger, während des Gesprächs die 110 zu wählen, nicht richtig, legte auf und wählte erst anschließend den Notruf. Erst dadurch flog der Betrug auf.

Um einen hohen sechsstelligen Betrag haben unbekannte Telefonbetrüger eine Seniorin aus Kirchheim betrogen. Bereits Anfang August hatte die Frau einen Anruf eines Betrügers erhalten, der sich als Kommissar Fabian Stein ausgab. Mit der frei erfundenen Geschichte über einen korrupten Bankbediensteten brachte er die Seniorin zunächst zur Preisgabe ihres Vermögens und in der Folge dazu, Bargeld von der Bank zu holen und die Geldscheinnummern am Telefon durchzugeben.

Mit der Lüge, bei den Banknoten würde es sich um Falschgeld handeln, setzte er die Frau so unter Druck, dass sie das Geld auf einem Kirchheimer Parkplatz einem Komplizen des Betrügers übergab. Wenig später meldete sich der Betrüger erneut bei der Frau und log ihr vor, dass es zur Sicherung ihres restlichen Vermögens notwendig wäre, ihr Geld in Gold umzutauschen. Mit fast täglichen Anrufen der Betrüger, an denen sich auch ein angeblicher Oberstaatsanwalt Michael Dietrich beteiligte, setzten die Betrüger die Seniorin weiter unter Druck, sodass die Frau Gold in sechsstelligem Wert erwarb und es am vergangenen Montag, gegen 15 Uhr, am Friedhof Wendlingen an einen Unbekannten übergab. Erst als sich die Frau am Dienstag bei der Polizei nach der versprochenen Rückgabe des Edelmetalls erkundigte, flog der Schwindel auf. In beiden Fällen ermittelt die Kriminalpolizei. Der Abholer auf dem Wendlinger Friedhof wird als etwa 35 Jahre alt, etwa 170 bis 175 cm groß, von normaler Statur und mit schwarzen, kurzen Haaren beschrieben. Er war mit einer schwarzen Baseballmütze, einem grauen, langärmeligen Pulli und einer hellblauen Jeans mit modischen Löchern bekleidet gewesen. Zudem trug er einen schwarzen Mund-Nase-Schutz. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Esslingen unter der Telefonnummer 071139900 entgegen.

In diesem Zusammenhang rät die Polizei:

  • Die Polizei ruft niemals bei Ihnen an, fragt sie nach Ihren Vermögenswerten oder bittet Sie um Mitthilfe bei angeblichen Ermittlungen.
  • Notieren Sie die angezeigte Telefonnummer, den Namen und die angegebene Dienststelle des Anrufers und legen Sie sofort vollständig auf.
  • Lassen Sie sich auf kein Gespräch ein - die Betrüger nutzen das sofort für ihre Zwecke aus!
  • Nehmen Sie stattdessen Kontakt mit der Ihnen bekannten Polizeidienststelle in Ihrer Nähe auf. Wichtig: Nicht die Rückruftaste drücken, sonst landen Sie wieder bei den Kriminellen. Suchen Sie die Nummer selbst heraus oder wählen Sie den Polizeinotruf 110.
  • Geben Sie nie Informationen über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse preis.
  • Übergeben Sie nie einem Fremden Bargeld oder Wertgegenstände, egal mit welcher Geschichte er bei Ihnen vorspricht.
  • Lassen Sie Ihr Vermögen da, wo es ist, und heben Sie kein Geld ab, um es einem angeblichen Polizeibeamten oder sonst einer angeblichen Amtsperson zu übergeben.
  • Ziehen Sie einen Angehörigen oder eine Person Ihres Vertrauens zu Rate. (pol)