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Falsche Gewinnversprechen - Betrugsmasche reißt nicht ab

Geradezu eine Renaissance scheint die alte Betrugsmasche der Gewinnversprechen zu erleben, vor der die Polizei schon mehrfach gewarnt hat.

Geldscheine
Foto: Fotolia
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REUTLINGEN. In den letzten Tagen und Wochen häufen sich in allen Landkreisen des Polizeipräsidiums Reutlingen die Anzahl der Anzeigen, in denen Betrüger ihre Opfer anrufen und ihnen vorgaukeln, sie hätten eine gut sechsstellige Summe bei einer Lotterie gewonnen. Für deren Auszahlung müsse man eine Gebührenzahlung in Form von Gutscheinen namhafter Internetversandhändler vorab leisten. 

Mit dieser Masche wurden Montag ein 78-Jähriger aus Nehren, am Dienstag ein 77-jähriger Filderstädter und vergangene Woche eine 88-jährige Kirchheimerin um mehrere hundert Euro beziehungsweise sogar mehrere tausend Euro gebracht.

Den Betrügern, in allen Fällen eine angebliche Notariatskanzlei aus München, gelang es durch geschickte Gesprächsführung ihre Opfer so zu beeinflussen, dass sie in den ersten beiden Fällen Warengutscheine erwarben und deren Codenummern übermittelten und im dritten Fall mehrere tausend Euro mittels eines Geldtransferdienstes ins osteuropäische Ausland überwiesen. Im letztgenannten Fall waren die Betrüger sogar so dreist, das sie ihr Opfer ein zweites Mal anriefen, weil das Geld angeblich noch nicht eingegangen sei. Bei diesem Anruf wurde dann eine weit höhere Summe gefordert, damit der versprochene Gewinn überwiesen werden könne.

Glücklicherweise wurde ein aufmerksamer Bankmitarbeiter stutzig. So konnte das Opfer vor noch größerem Schaden bewahrt werden. Die Geschädigten waren einer dreisten Bande organisierter Betrüger aufgesessen. Aus zahlreichen Gemeinden der Landkreise Reutlingen, Esslingen und Tübingen wurden der Polizei entsprechende Anrufe gemeldet. Hier durchschauten die Angerufenen aber die Betrugsmasche, so dass kein Schaden entstand.

Das Versprechen angeblich hoher Gewinne ist eine Masche, die Betrüger in den unterschiedlichsten Varianten anwenden. Das Ziel ist jedoch immer das gleiche: Die Betrüger wollen an das Geld ihrer Opfer gelangen. Vor einer Gewinnübergabe werden diese dazu aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen, beispielsweise in Form einer »Gebührenzahlung«. Die Anrufer geben sich nicht selten als Rechtsanwälte, Notare oder sonstige Amtspersonen aus.

Aktuell werden häufig älteren Menschen angebliche Gewinne am Telefon versprochen, wenn diese für angeblich entstandene Kosten in Vorleistung gehen. Eine Auszahlung des Gewinns erfolgt jedoch nie. (pol)