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400.000 Euro Schaden bei Brand in Bad Urach

Ein Feuer hat in einem unbewohnten Fachwerkhaus in der Altstadt von Bad Urach einen Schaden von mindestens 400 000 Euro verursacht.

Ein Fachwerkhaus brannte. Foto: Andreas Fink
Ein Fachwerkhaus brannte.
Foto: Andreas Fink

BAD URACH. In der Nacht zum Dienstag ist es aus bislang unbekannter Ursache zu einem Brand eines Mehrfamilienhauses in der eng bebauten Uracher Altstadt gekommen. Die Rettungskräfte wurden kurz nach 2 Uhr in die Chorstraße gerufen. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand der Dachstuhl des derzeit unbewohnten Fachwerkhauses bereits komplett in Flammen.

Die Feuerwehr, die mit einem Großaufgebot vor Ort war – 47 aus Urach, 32 aus Dettingen –, konnte ein Übergreifen auf Nachbargebäude verhindern. Das DRK war mit 11 Einsatzkräften vor Ort und richtete für die Anwohner, die während der Löscharbeiten die angrenzenden Gebäude verlassen mussten, eine Betreuungsstelle ein, außerdem versorgten die Rotkreuzler die Feuerwehrleute. Die schnelle Truppe war mit 2 Drehleitern, 2 Löschfahrzeugen und 2 Einsatzleitfahrzeugen vor Ort.

14 Menschen evakuiert

Nach ersten vagen Schätzungen entstand ein Sachschaden in Höhe von mindestens 400 000 Euro. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. »Die Kriminaltechniker sind vor Ort«, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Reutlingen auf GEA-Anfrage, »solche Ermittlungen dauern erfahrungsgemäß einige Tage.«

Feuerwehr und Polizei hatten in der Nacht vorsorglich vier Gebäude in unmittelbarer Nähe des Brandorts evakuiert. Mitarbeiter der Verwaltung – Bürgermeister Elmar Rebmann, Vesna Trost (Leitung Fachbereich 3 – Bürgerservice, Leitung Öffentliche Ordnung), Gebäudemanager Thomas Jaschinski und Pressesprecher Bernd Mall – sorgten dafür, dass die Bürger im Historischen Sitzungssaal unterkamen und dort von der Stadt und vom DRK mit Tee und Häppchen versorgt wurden.

»Anderthalb bis zwei Stunden lang«, sagt Bernd Mall, »das Ganze lief in einer ruhigen Atmosphäre.« Gegen 6 Uhr durften die Uracher – darunter ein vierjähriges Kind – in ihre Häuser zurückkehren, nach dem Feuerwehr und Polizei Entwarnung gegeben hatten. Zu diesem Zeitpunkt waren die Häuser noch ohne Strom – die Leitungen mussten während der Löscharbeiten aus Sicherheitsgründen abgeklemmt werden.

Das Brand-Haus ist die »Alte Lateinschule«, ein vorwiegend aus Eichenholz bestehender Fachwerkbau aus dem Jahr 1474/75. Hier war – bis zu ihrem Neubau am Graf-Eberhard-Platz im Jahr 1537 – die Lateinschule untergebracht. Seither dient es als Wohnhaus. Auffallend ist der Erker zur Chorstraße, »der in seiner Form einzigartig in der Region sein dürfte«, wie die Infotafel des Residenzrundwegs vermerkt. Der Erker steht noch. (pol/GEA)