Logo
Aktuell Oberlandesgericht

Prozess gegen »Reichsbürger«-Gruppe von Prinz Reuß gestartet

Vor dem Stuttgarter Oberlandesgericht müssen sich neun mutmaßliche »Reichsbürger« verantworten, die dem militärischen Arm der Gruppe um Prinz Reuß zugeordnet werden. Es ist der erste von drei Prozessen.

Oberlandesgericht
Großes Medieninteresse: »Eines der größten Staatsschutzverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik«. Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Großes Medieninteresse: »Eines der größten Staatsschutzverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik«.
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

Vor dem Oberlandesgericht Stuttgart hat der erste Prozess gegen die mutmaßliche »Reichsbürger«-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß begonnen. Wegen des großen Andrangs vor dem Gerichtsgebäude startete das Verfahren mehr als eine Stunde später als geplant. Reuß selbst soll erst später in einem anderen Verfahren vor Gericht kommen.

Den neun Angeklagten wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen und die sogenannte »Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens«. Einer der Angeklagten steht zudem wegen versuchten Mordes vor Gericht. 

Gewaltsamen Umsturz der Bundesregierung geplant

Das Verfahren in Stuttgart ist der erste von drei Mammutprozessen gegen die Gruppe um Prinz Reuß und eines der größten Staatsschutzverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik. Die insgesamt 27 Verdächtigen sollen einen gewaltsamen Umsturz der Bundesregierung geplant haben. In Stuttgart geht es vor allem um den militärischen Arm der Gruppe, der die Machtübernahme mit Waffengewalt hätte durchsetzen sollen. 

In Frankfurt sind ab 21. Mai die mutmaßlichen Rädelsführer, darunter Reuß, angeklagt. In München stehen ab 18. Juni die übrigen mutmaßlichen Mitglieder vor Gericht.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte im ZDF-»Morgenmagazin«: »Es zeigt auf jeden Fall die Stärke unseres Rechtsstaats, dass hier das bislang größte Terrornetzwerk von Reichsbürgern nur vor Gericht steht und sich für seine (...) militanten Umsturzpläne verantworten muss.« (dpa)