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Warum gibt es im Reutlinger Achalmbad keine Schwimmerbahn?

Das frisch sanierte Reutlinger Achalmbad ist bei Badefans und Schwimmern in der Stadt recht beliebt. Doch gerade Hobby- und Freizeitschwimmer vermissen eine speziell für sie abgesperrte Bahn im 25-Meter-Becken. Mehrere von ihnen haben sich deshalb beim GEA gemeldet und gefragt: »Warum gibt es die eigentlich nicht?«

Im 1928 erbauten Reutlinger Achalmbad gibt es keine abgesperrten Schwimmerbahnen. Möglicherweise könnte sich das bald ändern.
Im 1928 erbauten Reutlinger Achalmbad gibt es keine abgesperrten Schwimmerbahnen. Möglicherweise könnte sich das bald ändern. Foto: Ralf Rittgeroth
Im 1928 erbauten Reutlinger Achalmbad gibt es keine abgesperrten Schwimmerbahnen. Möglicherweise könnte sich das bald ändern.
Foto: Ralf Rittgeroth

REUTLINGEN. Nicht nur beim GEA haben sich Schwimmerinnen und Schwimmer gemeldet, die im Reutlinger Achalmbad eine extra abgetrennte Bahn für sich und ihren Sport vermissen. Auch in den Google-Rezensionen zum Bad finden sich Kommentare wie: »Zum sportlichen Bahnenschwimmen ist es echt keine Freude«, oder »Alle schwimmen kreuz und quer. Kann man nicht wenigstens eine Bahn für Sportschwimmer abgrenzen?« Schwimmer vermissen offensichtlich im Reutlinger Achalmbad zumindest eine abgesperrte Bahn, in der sie ihrem Hobby und Sport nachgehen können. Also die gesamte 25-Meter-Bahn auf und ab, mal Kraulen, mal Brust- oder mal Rückenschwimmen. So wie es Schwimmer eben lieben.

Warum das bislang jedenfalls (noch) nicht möglich ist, erklärt Bäderchef Necdet Mantar im Gespräch mit dem GEA so: »Wir können eine dauerhafte 25-Meter-Schwimmerbahn nicht einrichten, weil es im Becken, den abgesperrten Nichtschwimmerbereich gibt.« Das bedeutet: Eine Leine trennt das Becken in einen Bereich, in dem beispielsweise Kinder spielen, planschen und auch stehen können. Im Schwimmerbereich ist es dagegen zu tief für sie. Um einen durchgehenden Schwimmerbereich zu schaffen, müsste der Nichtschwimmerbereich geöffnet werden. »Aber dann greift die sogenannte Organisationshaftung«, so Necdet Mantar. »Das bedeutet, wenn Kinder oder Nichtschwimmer in den tieferen Bereich geraten und etwas passiert, sind die Bäderverantwortlichen und vor allem ich in der Haftung«, erklärt der Reutlinger Bäderchef die rechtliche Lage. Niemand wolle schließlich, dass jemand ertrinkt.

Ein Hinweisschild am Beckenrand warnt davor, dass die sonst übliche Trennleine zwischen Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich nic
Ein Hinweisschild am Beckenrand warnt davor, dass die sonst übliche Trennleine zwischen Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich nicht gespannt ist. So ist das Becken auf seiner gesamten Länge geöffnet. Foto: Ralf Rittgeroth
Ein Hinweisschild am Beckenrand warnt davor, dass die sonst übliche Trennleine zwischen Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich nicht gespannt ist. So ist das Becken auf seiner gesamten Länge geöffnet.
Foto: Ralf Rittgeroth

Doch als der GEA im Achalmbad nachschaut, ist die genannte Absperrleine nicht gezogen. Im Nichtschwimmerbereich spielen Kinder, und Schwimmer ziehen ihre Bahnen über die vollständige Länge des Beckens. Ein Schild weist sogar darauf hin: »Achtung, Trennseil zum Schwimmerbereich wurde entfernt«, steht da. Und am Beckenrand steht Badeaufsicht Birgit Melle und passt auf, dass nichts passiert: »Das ist die Regel: Wenn die Trennleine nicht gespannt ist, dann muss die Badeaufsicht ein ganz wachsames Auge haben.«

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Es gibt sie also, die Zeiten, in denen Schwimmerinnen und Schwimmer relativ problemlos ihre Bahnen über die komplette Länge des Beckens ziehen können. Nur eben ohne eine extra abgesperrte Bahn. Necdet Mantar macht ihnen aber Hoffnung auf eine solche spezielle Schwimmerbahn. »Es gibt Überlegungen, für bestimmte Zeiten eine Leine zu spannen und so eine Bahn im Becken abzusperren. Beispielsweise könnte das am Abend so ab 18.30 oder 19 Uhr sein, wenn keine Kinder mehr im Bad sind.« Dann könne bewusst der Nichtschwimmerbereich geöffnet werden, um dies möglich zu machen. Entsprechende Trennleinen dafür liegen laut Birgit Melle im Achalmbad bereit.

»Ein Vorbild für eine Schwimmerbahn im Achalmbad kann unser Freibad sein, wo es ja bekanntlich mehrere großzügig gestaltete Schwimmerbahnen gibt«, so Mantar. Das Becken im 95 Jahre alten Achalmbad sei allerdings zu klein dafür, dieses Vorbild exakt zu kopieren. Das Ziel dürfte deshalb wohl eine Bahn für echte Schwimmer bleiben. (GEA)