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Evangelische Kirche plant größte Photovoltaikanlage der Reutlinger Innenstadt

Die Evangelische Kirche Reutlingen möchte bis 2040 emissionsfrei sein und hat ein Konzept vorgestellt.

Die neue Photovoltaikanlage auf dem Dach des Matthäus-Alber-Hauses mit Blick auf die Marienkirche.   FOTO: BERTRAM/EVANGELISCHE
Die neue Photovoltaikanlage auf dem Dach des Matthäus-Alber-Hauses mit Blick auf die Marienkirche. FOTO: BERTRAM/EVANGELISCHE KIRCHE
Die neue Photovoltaikanlage auf dem Dach des Matthäus-Alber-Hauses mit Blick auf die Marienkirche. FOTO: BERTRAM/EVANGELISCHE KIRCHE

REUTLINGEN. Bis 2040 will die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Reutlingen ihren Ausstoß an Treibhausgasen von 413 Tonnen im Jahr 2022 auf null senken. So sieht es das Klimaschutzkonzept vor, das der Gesamtkirchengemeinderat auf seiner Frühjahrssitzung beschlossen hat.

Erste Schritte sind bereits getan: Eine neue Photovoltaikanlage auf dem Dach des Matthäus-Alber-Hauses macht die Evangelische Gesamtkirchengemeinde zur derzeit größten Betreiberin von Photovoltaik in der Reutlinger Innenstadt, sagt Ralf Bertram, seit eineinhalb Jahren Klimaschutzmanager der Evangelischen Kirche Reutlingen. Ein Eigenversorgungsanteil von mindestens 42 Prozent werde damit erreicht. Bertram, promovierter Ingenieur, hat die kirchlichen Gebäude und deren Energieverbrauch analysiert, den Fuhrpark bewertet und eine genaue Beschreibung des Ist-Zustandes gemacht. Demnach ist der Wärme-Energieverbrauch 5,6-mal so hoch, wie der Stromverbrauch. Die Kirchengebäude selbst sind aufgrund ihres Raumvolumens und schlechter Isolierung die größten »Energieschlucker«.

Das Klimaschutzkonzept beschreibt auf mehr als 100 Seiten nicht nur technische Maßnahmen wie den Bau von Photovoltaikanlagen oder die Umstellung von Gasheizungen auf Fernwärme, sondern nennt auch organisatorische Schritte: Gottesdienste zusammenlegen, »Winterkirche« in kleineren Räumen, Raumbelegung in den Gemeindehäusern verbessern.

Insgesamt sind in dem Konzept 19 Einzelmaßnahmen beschrieben, die in den nächsten Jahren Schritt für Schritt umgesetzt werden. Das Diakonische Zentrum Christuskirche war bisher nur planerisch auf den Weg gebracht worden, nun hat der Rat den Baubeschluss gefasst. Er umfasst den Bau von 22 neuen Wohnungen auf dem Gelände und den Innenumbau der Christuskirche mit 20 Büros. Die Gesamtkosten betragen knapp 21 Millionen Euro.

Rund drei Millionen Euro zahlt die Gesamtkirchengemeinde. Zuschüsse gibt es für die Sozialwohnungen vom Land und aus Kirchensteuermitteln. Für rund 11,4 Millionen Euro sollen Darlehen aufgenommen werden, die über Mieteinnahmen getilgt werden. Noch im Sommer soll der Bauantrag eingereicht werden, damit Anfang 2025 mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann. (k)