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Im Falterfrühling sind sesshafte Einwanderer in Münsingen zu beobachten

Interessant: Sesshaftes Exemplar oder sehr früher Zuwanderer? Ein Admiral, Vanessa atalanta.  FOTO: KÜNKELE
Interessant: Sesshaftes Exemplar oder sehr früher Zuwanderer? Ein Admiral, Vanessa atalanta. FOTO: KÜNKELE
Interessant: Sesshaftes Exemplar oder sehr früher Zuwanderer? Ein Admiral, Vanessa atalanta. FOTO: KÜNKELE

MÜNSINGEN. An Ufern von Flüssen und Bächen, an Waldrändern oder auch in Gärten blühen jetzt die Sal-Weiden. Sie locken mit ihren pollen- und nektarreichen Kätzchen erste Insekten wie Fliegen, Hummeln, Bienen und Schmetterlinge an.

Ein Kätzchen enthält bis zu fünf Millionen Pollenkörner und Nektar. Verschiedenen Bienen- und Hummelarten hat es neben dem Nektar vor allem der Pollen angetan, während eine Anzahl unterschiedlicher Schmetterlinge die gelben Weidenkätzchen zum Saugen anfliegen. An der Nektarquelle Weidenkätzchen stärkt sich hier im Lautertal ein Admiral, Vanessa atalanta. Wenn notwendig, legt er bei der Nahrungsaufnahme eine Pause ein und tankt mit weit ausgebreiteten Flügeln die Wärme der Frühlingssonne.

60 Millimeter Flügelspannbreite

Die Flügelspannweite des Edelfalters mit seinem charakteristischen schwarz-rot-weißen Flügelmuster beträgt rund 60 Millimeter. Ursprünglich waren Admirale Wanderfalter, die im Mai und Juni aus dem Süden Europas über die Alpen zuwanderten. Ihre Nachkommen zogen im Herbst wieder nach Südeuropa. Doch dieses Exemplar dürfte, wie viele andere inzwischen auch, bei uns »sesshaft geworden sein« und überwintert haben. Die nicht abgeflogenen, unversehrten Flügel dieses beobachteten Exemplars lassen darauf schließen, dass sich zumindest dieser Falter Tausende von Reisekilometern erspart hat und pünktlich zum derzeit frühen Frühlingsanfang zu sehen ist.

Schmetterlingsexperten beobachten seit einigen Jahren, dass Admirale sowohl als fertige Falter der bei uns geborenen zweiten Generation oder sogar als Puppe die zunehmend milden Winter überstehen können. (gkü)