Navid Kermani: Die große Liebe, die nicht war

TÜBINGEN. Navid Kermani redet schnell, mit einem singenden, rauen Ton. Über Europa, den Islam, die Religionen oder Neil Young hat er dieses Mal nicht geschrieben. »Sozusagen Paris« ist ein Liebesroman, keiner der üblichen jedoch – und Kermani führt sein Publikum bei seiner Lesung im Tübinger Sparkassen-Carré auf den Spuren der Liebe rasch hin zur Erkenntnis ihrer Muster. Der habilitierte Orientalist und emsig produktive Autor von Büchern aller Sparten, 1967 geboren und 2015 ausgezeichnet mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels, füllt das Sparkassen-Carré mit gut 450 Besuchern – sie lauschen ihm aufmerksam, manchmal heiter.