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Weihnachten am anderen Ende der Welt

BAD URACH.In Neuseeland wird auch Weihnachten gefeiert, doch ganz anders als bei uns. Der größte Unterschied ist wohl die Jahreszeit. Denn am anderen Ende der Welt ist Sommer, während man in Deutschland die Wintersachen auspacken muss. In Neuseeland wird zwei Tage lang gefeiert, doch die Gestaltung der Tage ist anders. Die Neuseeländer feiern am 24. Dezember, dem Christmas Eve, nicht. Dafür den Abend vor dem Hauptfeiertag, am Christmas Day. Dies ist der einzige Tag, an dem die Geschäfte nicht geöffnet haben.

Bei uns ist Heiligabend eher wichtiger als die anderen beiden Weihnachtsfeiertage. Der 26. Dezember ist in Neuseeland der sogenannte Boxing Day, bei dem viele Geschäfte besondere Angebote haben und somit die Massen in die Einkaufszentren strömen. Ursprünglich kommt der Name aus einer Zeit, als die wohlhabenderen Leute Geschenke in Boxen packten und sie an Ärmere verschenkten.

Auch der Ort, an dem Weihnachten gefeiert wird, ist vollkommen anders. In Neuseeland ist es Tradition, den Christmas Day am Strand zu verbringen, während die Deutschen ihn zu Hause gemütlich mit der Familie verbringen. Die Neuseeländer grillen am Strand, schwimmen im Meer oder betreiben sportliche Aktivitäten. Aufgrund der hohen Temperaturen laufen sie am Christmas Day nicht mit Anzug und Krawatte herum, sondern tragen sommerlich lockere Kleidung.

Zudem wird am Strand ein riesiger Weihnachtsschinken aufgelegt, der sogenannte Christmas Ham, den man dort stundenlang gart. Ein anderes typisches Weihnachtsgericht ist der Truthahn und als Dessert wird oft Pavlova, ein Obstkuchen, serviert. In Deutschland ist es Brauch, einen Christbaum aufzustellen und zu schmücken. Diese Tradition ist auch in Neuseeland sehr beliebt. Doch ist der Baum dort meist aus Plastik und wird üppig mit Lametta und Kugeln geschmückt.

Doch selbstverständlich wird nicht nur der Christbaum verschönert, sondern das ganze Haus. Hierfür werden bunte Lichterketten, die blinken und funkeln, verwendet. Wohingegen man bei uns die Dekoration eher in den Farben Rot und Gold hält. Eine weitere Tradition in Neuseeland ist es, einen großen Strumpf an den Kamin zu hängen. In diesen Stocking fallen die Geschenke, die Santa Claus in den Schornstein wirft.

Auch die Öffnungszeiten der Geschäfte unterscheiden sich von denen, die in Deutschland üblich sind. Der einzige Tag, an dem die Geschäfte nicht geöffnet haben, ist der 25. Dezember. In Deutschland ist es sehr beliebt, auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Am anderen Ende der Welt kennen die Menschen dies gar nicht. Sie veranstalten jedes Jahr und in jedem Ort Weihnachtsparaden, bei denen man sich verkleidet und mit Wagen und Tieren durch den Ort zieht.

Bei den Kindern in Neuseeland sind Christmas Cracker sehr beliebt. Das sind Knallbonbons, die man auseinanderziehen muss, um die Überraschung im Inneren zu bekommen. Meistens sind das Plastikfiguren oder Papierkronen, die die Kinder gerne anziehen.

Insgesamt wäre es sehr interessant, Weihnachten in Neuseeland mitzuerleben. Dies hat uns auch eine Austauschschülerin bestätigt, die dort ein Jahr verbracht hat. (ZmS)

Neele Beck und Naomi Haas, Graf-Eberhard Gymnasium Bad Urach, Klasse 9b