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Musik als Teil des Lebens

TÜBINGEN. Der Jam Club ist eine private Musikschule in Tübingen. Die seit dem 1. April 2000 bestehende Einrichtung wurde von Jörg Honecker und Ralf Wettemann gegründet. Die beiden Musiker hatten einen Plattenvertrag bei einer der größten Plattenfirmen und arbeiteten in den berühmten »Abbey Road Studios« in London. Nachdem sie ihre eigenen Erfahrungen im Musikgeschäft gesammelt und ihre Musikerkarriere ausgelebt hatten, kamen die beiden Freunde auf die Idee, eine Musikschule zu gründen und somit sesshaft zu werden.

Seit zwölf Jahren klingt's

Die beiden machten sich in der Stadt auf die Suche nach Räumlichkeiten für eine Musikschule. Diese sollten gut erreichbar, zentral und schön gelegen sein, außerdem musste das Konzept auch schalltechnisch funktionieren.

Sie haben lange gesucht, etwa 20 Gebäude angeschaut, sogar die historische Tübinger Kelter. Nach langer Suche kamen sie auf das heutige Gebäude in der Nähe der B 27 und des Bahnhofs. Auch die Schüler der Gymnasien aus der Uhlandstraße können bequem zum Jam Club laufen.

Dann ging alles ganz schnell: Der Mietvertrag wurde abgeschlossen, die Wände frisch gestrichen und die Instrumente herbeigeschafft. Nach rund zwei Monaten, am 1. April 2000, war dann »Tag der offenen Tür« und der Jam Club wurde eingeweiht.

Im Jam Club kann man sehr viele verschiedene Instrumente lernen. Unter anderem Blockflöte, Klarinette, Querflöte, Saxofon, Klavier, Keyboard, Akkordeon, Gitarre, E-Gitarre, Geige, Bass, Kontrabass, Trommeln, Schlagzeug. Auch Singen kann man in der Reutlinger Straße 9/1 lernen.

Es gibt auch talentierte Jugendliche oder Erwachsene, die in Bands spielen und schon von klein auf bei Auftritten dabei sind und so mit dem Live-Erlebnis groß werden. In einer Band hat jeder seine eigene Position, die anderen Bandmitglieder verlassen sich auf einen, und so erweitert man auch seinen Freundeskreis.

In einer Band zu spielen, fördert die Teamfähigkeit und die soziale Kompetenz. Die Arbeit als Coach für eine Band ist mit vielen Aufgaben verbunden. So muss man sich zum Beispiel überlegen, wie man die Gruppe zusammenhält - auch das ist eine Art Jugendarbeit.

Außerdem gibt es im Jam Club auch Gesangswettbewerbe wie »Sing and Win« oder Einzelvorspiele und, wie schon genannt, Auftritte mit der Band.

Die Lehrer im Jam Club unterrichten fast alle Musikstile, wobei die Musikschule e. V. eher den klassischen Bereich abdeckt. »Wir ergänzen uns«, sagte Eva Pantelidou, die Sekretärin des Jam Clubs, »jeder der keine Klassik spielen möchte, findet hier sein Glück.«

Die Lehrer des Jam Clubs sind offen für die Wünsche der Schüler, ihre Vorschläge werden ernst genommen und somit können die Schüler ihren Unterricht aktiv mitgestalten. Die Atmosphäre im Jam Club ist anders als in der normalen Schule. »Die Schüler sind hier, weil sie lernen möchten, wie man ihr Instrument spielt, nicht weil sie müssen«, sagt ein Gitarrenlehrer des Jam Clubs.

Erfahrungen weitergeben

Die Lehrer sind schon lange Musiker, in Bands oder Solo, und haben so eigene Erfahrungen gesammelt und sind bereit, diese mit ihren Schülern zu teilen. Die Lehrer haben Live-Routine und sind so fit, dass sie auf die individuellen Wünsche der Schüler eingehen können. »Die Musik wird zu einem Teil deines Lebens«, sagt der Gitarrenlehrer. (ZmS)

Daniel Sauter, Wildermuth-Gymnasium, Tübingen, Klasse 9g

www.gea.de/zms